Tanz & Wissenschaft
„Zu tanzen oder Tanz zu unterrichten bedeutet nicht nur, Kunst zu schaffen und/oder Bewegungsmuster zu vermitteln. Die Essenz liegt in der Kreation eines Gesamtarbeitsumfeldes, welches die holistische, kreative, gesunde Begleitung der Entwicklung und des Trainings von Tänzer*innen erlaubt. Erst dies macht ihre psychische, mentale und physische Leistung(sfähigkeit) und ganzheitliche Bewegung auf höchstem künstlerischem Niveau möglich, wodurch sie ihren Beruf als Künstler*innen so präsentieren können, wie sie dies möchten. Dabei stehen die Anerkennung und Betreuung holistisch-tänzerischer Individualität im Vordergrund.
All dies braucht enormes präventiv-tanzmedizinisch-tanzpädagogisches Wissen von Seiten der begleitenden Pädagog*innen, Trainer*innen und Choreograph*innen mit dem Ziel, verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse proaktiv in jedwede Tanzpraxis zu implementieren. Noch besser wäre, die Tanzpraxis ganz selbstverständlich auf wissenschaftlicher Evidenz aufzubauen, was es erst ermöglicht, tänzerische und tanzpädagogische Leistungen gezielt zu steigern und Verletzungen von Tanzschaffenden genauso gezielt vorzubeugen. Die Wissenschaft steht seit Jahrzehnten zur Verfügung – sie aktiv zu nützen würde die Hochleistung ermöglichen, nach der alle streben.
Dabei geht es nicht darum, Tanz- und Tanzpädagogik-Traditionen sinnlos zu zerschlagen, sondern darum, sie über wissenschaftliche Evidenz so anzupassen, dass die Arbeit von Tanzschaffenden erleichtert und optimiert werden kann. Alle Tänzer*innen streben nach Höchstleistung, alle Tanzpädagog*innen möchten diese selbstverständlich in ihren Tänzer*innen erzielen – die Wissenschaft als Dienerin der Tanzkunst würde genau dies ermöglichen, und dabei jedoch die Verletzungszahlen, welche uns jetzt noch in allen Tanzstilen und Niveaustufen extrem belasten, dezimieren bzw. Risiken eliminieren. Erst so kann Leistung dann wirklich gesteigert und erbracht werden!
Dies bezieht auch das Wohlbedingen und die Leistungsfähigkeit von Lehrenden und Choreograph*innen selbst mit ein: Auch Tanzpädagog*innen, Ballettmeister*innen, Trainer*innen und Choreograph*innen brauchen Unterstützung, um ihren sehr komplexen, fordernden Beruf und dessen körperliche, kognitive und soziale Anforderungen so ausführen zu können, dass dabei auch Raum für ihre eigene Selbstfürsorge bleibt. Sie profitieren ebenfalls durch unseren Zugang, da durch die präventiv-tanzmedizinische Tanzpädagogik© genauso viel Augenmerk auch auf ihre seelisch-geistig-körperliche Gesundheit sowie ihren Leistungserhalt bzw. ihre Leistungsoptimierung gelegt werden kann.
Dasselbe gilt für Tänzer*innen aller Stilrichtungen. Je mehr sie selbst zu Tanzmedizin, Trainingswissenschaften, Stress- und Mindmanagement, Kommunikation sowie vielen anderen leistungssteigernden und gleichzeitig verletzungspräventiven Aspekten wissen, desto mehr können sie sich selbst gesund erhalten und ihre Leistungen gezielt steigern und schützen.
Unser Ziel ist es, die Tanzkunst und die darin schaffenden Menschen holistisch zu bestärken, damit sie ihre künstlerischen Höchstleistungen erbringen, erhalten und steigern können. Dabei führen Empowering Motivational Climates über kollaboratives Lernen, Respekt und der Förderung von Selbstbestimmung und Selbstkonzept zu höchster intrinsischer Motivationsqualität. In diesem Moment gewinnen wir alle – und über uns die Kunstform Tanz!“
Dr. Judith-Elisa Kaufmann in einem Interview zu den Curricula der präventiv-tanzmedizinischen Tanzpädagogik©, Us&OurBest© und Me&MyBest©, 2020